Die “Amigos” und der “Soli”

Die „Amigos“ begeistern nicht nur die älteren Generationen. Am Samstagabend beim Faschingsball des SV Parkstein gab das Schlagerduo ein umwerfendes Gastspiel im Festsaal.

Bei der Zugabe zeigt sich die große Fangemeinde der Parksteiner “Amigos” (Hans Hausner, vorne links) und Heinz Rast (vorne, Dritter von links). Die Stimmung im Festsaal erreicht den Höhepunkt.
Bild: bey

Tolle Kostüme, super Tanzmusik der Hausband „Quarterback“, kommunalpolitische Spitzen und der Showtanz des Hammerleser Faschingsvereins – das Programm bot Unterhaltung vom Feinsten. Und noch eine Besonderheit hat der SV-Fasching: Selten sind so tolle Kostüme zu sehen. Da läuft eine weiße Hühnerschar, ein Löwe tanzt mit einer Henne, es gibt Nonnen, alte Römer und fünf Burschen begießen das Ganze als grasgrüne Gießkannen.

Um 22.15 Uhr wurde es spannend. Mario Piller stellte vor der Bühne ein „Minischlagzeug“ und zwei Mikrofone auf. SV-Chef Herbert Piller kündigte „zwei jung gebliebene ältere Herren“ an, die sich über Jahrzehnte in die Herzen der Frauen jeglichen Alters gesungen haben.

Mit Rollator und Gehstock kamen sie auf die Bühne und legten wie die Originale sofort los. Heinz Rast und Hans Hausner waren die „Amigos“. Die Musik wurde immer wieder vom Lachen der Besucher übertönt. Dann sprachen die „Amigos“ zum Publikum: Sie hätten gemeint, heute vor älteren Damen spielen zu müssen. Dass so viele junge Leute hier seien, verwundere. „Wir sind jung geblieben“, meinten die beiden, auch wenn der optische Eindruck mehr ins Gegenteil ging.

Und dann wechselten zur Kommunalpolitik. Sie hätten bei ihrem letzten Auftritt in Offenburg einen „Herrn Ebneth“ kennengelernt, der trotz seines Auftretens nur Kaffeegast gewesen sei. Ihm habe das mit der „Seniorenresidenz“ in Parkstein zu lange gedauert. Sie selbst hätten auch eine „Residenz“ gesucht, meinten die „Amigos“. Aber der eine Ort sei nur Bauplatz gewesen, die andere Möglichkeit am Marktplatz sei noch im Bau.

Für Parkstein kündigten sie „brutale“ Änderungen an: Es solle alles liebenswert und lieblich werden. Abgaben sollten angeblich wegfallen, meinten die „Amigos“. Finanzminister Scholz wolle zwar den „Soli“ abschaffen, in Parkstein aber solle der „Soli“ eingeführt werden. Eine Anmerkung, die bei den Gästen nach minimaler Überlegung, dass das der Spitzname von Bürgermeisterkandidat Reinhard Sollfrank war, zu stürmischen Beifall führte. So reihte sich ein kommunales Bonmot an das andere. Die Gäste guttierten es mit Applaus. Vor der Zugabe mit dem „Fanclub“ machten die „Amigos“ noch ein Angebot: Am 15. März sei noch ein Termin buchbar, unabhängig von welcher Farbe.

Kurz nach 23 Uhr folgte der Showtanz des Hammerleser Faschingsvereins, der die Besucher ebenfalls begeisterte. Dann lud „Quarterback“ wieder zu Tanzrunden ein, zu denen sich die Besucher nicht lange bitten ließen.

Quelle: Onetz