Der SV Parkstein freut sich über jahrzehntelange Treue seiner Mitglieder. Die vielen Ehrungen können aber nicht über ein Nachwuchsproblem hinwegtäuschen: In der Fußballsparte läuten die Alarmglocken.
Ein großer Ehrungsreigen für langjährige Mitglieder stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des SV Parkstein im Sportheim. 54 Mitglieder waren gekommen, 29 davon wurden geehrt. Mit Anton Bodenmeier und Alfred Dagner zeichnete der SV zwei Mitglieder aus, die seit sechs Jahrzehnten dem Verein die Treue halten. Die erfreuliche hohe Zahl der Mitglieder in der Jahreshauptversammlung war für Vorsitzenden Herbert Piller Anlass zu überlegen, ob diese Ehrungen nicht alljährlich statt wie bisher in einem dreijährigen Abstand stattfinden sollten.
In seinem Bericht zum Sportgeschehen lobte Vorsitzender Herbert Piller das ehrenamtliche Engagement der Abteilungs- und Spartenleiter, die für den Verein unerlässlich seien. „Schön, dass es solche Leute noch gibt.“ Die Fußballabteilung nannte der Vorsitzende das Sorgenkind in der vergangenen Saison, weil die gesteckten Ziele, etwa den Abstiegs der ersten Mannschaft zu vermeiden, nicht erreicht worden seien. Daran habe auch der Trainerwechsel im Winter nichts geändert, wenngleich der Vorsitzende nicht die Schuld an der Misere bei den Trainern suchte.
Die Nachwuchssituation beim SV Parkstein bezeichnete der Vorsitzende als „erschreckend bis alarmierend“. Dass aktuell keine A-, C-, D- und E-Jugendmannschaft existierten, könne zu einem „ungewollten K.o.“ für die erste Mannschaft werden. Die neue Saison startet am 28. Juli in der A-Klasse mit dem Spiel gegen Kemnath II. Der SV Parkstein müsse sich damit anfreunden, vermehrt gegen die Reservemannschaften anderer Vereine antreten zu müssen.
Fragezeichen hinter Ball
Piller nahm den alljährlichen Faschingsball kritisch unter die Lupe. Es sei beängstigend, dass der Saal am Anfang meist nur zur Hälfte besetzt sei. Waren es früher „gestandene erwachsene Paare“, die nur sporadisch an die Bar gingen, sei es heute umgekehrt. Die Bar sei mehr besetzt als der Saal, erkannte Piller. Selbst die Band, die noch immer die Besucher begeistere, mache sich bei einem halbvollen Saal Gedanken über ihren Auftritt. Die Vorstandschaft komme ins Grübeln, was verbessert werden könne, meinte der Vorsitzende. Der SV Parkstein sei am Ort der einzige Verein, der einen Faschingsball auf die Füße stelle. Im nächsten Jahr soll´s noch einmal probiert werden, doch wenn wieder nur 70 bis 80 Personen ein Interesse am Faschingsball zeigen, müsse sich überlegt werden, ob diese Veranstaltung zu einem Kappenabend, dann eventuell im Sportheim umgewandelt wird, betonte der Vorsitzende, wollte aber gleichzeitig diese Ankündigung nicht als „indirekte Erpressung“ verstanden wissen.
Auf Sparkurs
Iris Haberkorn stellte die finanzielle Situation des Vereins vor. Der Sparkurs müsse weiter eingehalten werden. Die Entlastung der Schatzmeisterin erfolgte einstimmig.
Bürgermeisterin Tanja Schiffmann nahm die vielen Dankesworte zur Überlassung der Schulturnhalle für den Trainings- und Sportbetrieb zum Anlass, umgekehrt den Abteilungen zu danken, dass sie diese gemeindliche Einrichtung so gut nutzen und somit im Markt ein umfangreiches sportliches Angebot böten. Der Wunsch der Bürgermeisterin für die Zukunft war klar: Der Sportlerball solle weiterhin stattfinden.
Treue Mitglieder:
Vorsitzender Herbert Piller, zweiter Vorsitzender Heinz Rast und Bürgermeisterin Tanja Schiffmann ehrten gemeinsam langjährige Mitglieder. 67 Mitglieder standen auf der Liste der zu ehrenden, 25 waren gekommen. Anton Bodenmeier und Alfred Dagner gehören dem SV Parkstein seit 60 Jahren an. Seit fünf Jahrzehnten stehen Erwin Glaubitz, Hans Hausner, Wolfgang Lukas, Hans Zeis, Manfred Trescher, Werner Röbl und Wolfgang Bösl zum SV Parkstein. Seit 40 Jahren stehen Richard Beer, Reinhold Gerber, Hans Pausch, Waltraud Kneissl, Reinhard Sollfrank und Edith Bösl in der Mitgliederliste. Auf 25-jährige Mitgliedschaft kommen Vorsitzender Herbert Piller, Josef Reiss, Michael Piontek, Dominik Wittmann, Petra Wittmann, Angelika Neumann, Gerald Winklhofer, Christoph Witt, Kurt Witt, Hans Pöllmann, Sandra Sollfrank, Jasmin Sollfrank, Georg Janner und Wilhelm Herrmann.
Quelle: Onetz